WORKING CLASS ZERO

Vorstellungen: 22. Juni 2012, 19 Uhr und 23. Juni 2012, 20 Uhr | raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste | dreizehnterjanuar wien

Es gibt so viel zu tun und niemand will es bezahlen

Treffen sich zwei Ameisen. Fragt die eine: “Und – was machen Sie so?” Sagt die andere: “Sie meinen beruflich?” Klingt wie ein Witz. Andererseits: Können wir uns ein Leben ohne Arbeit noch vorstellen? Was ist Arbeit überhaupt? Gibt es genug für alle? Und was, wenn nicht?

Mit: Katrin Grumeth, Johanna Orsini-Rosenberg, Horst Heiss, Johannes Schüchner. Inszenierung: Fanny Brunner / Dramaturgie: Hans-Jürgen Hauptmann / Produktion: dreizehnterjanuar

raum13 Gastspiel im Dialog mit dreizehnterjanuar

WORKING CLASS ZERO ist die Fortsetzung des erfolgreichen dreizehnterjanuar Theaterprojekts GUTER MORGEN MARIENTHAL, das im Juli 2011 im Rahmen des Viertelfestivals in Gramatneusiedl unter der Regie von Fanny Brunner uraufgeführt wurde –am Industriegelände jener Fabrik, die durch ihre Schließung 1930 einen ganzen Ort über Nacht arbeitslos werden ließ und in der Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“ von Marie Jahoda und Paul Lazarsfeld weltbekannt wurde.

Während der Fokus jener Produktion auf den Ort, die Menschen und deren Geschichte(n) gerichtet war, nimmt WORKING CLASS ZERO die Zukunft von Arbeit und die Entwicklung ihrer gesellschaftlichen Auswirkungen unter die Lupe.

Wir sind “eine Arbeitsgesellschaft, der die Arbeit ausgegangen ist, also die einzige Tätigkeit, auf die sie sich noch versteht.”, zieht Hannah Arendt bereits 1958 in ihrem Buch “Vita activa” Bilanz über einen unaufhaltsamen Trend.

1995 schlägt Jeremy Rifkin mit seinem Buch „Das Ende der Arbeit“ nochmals mit großer Wucht in dieselbe Kerbe wie Arendt und unzählige andere Autoren davor; beschreibt die perversen Produktionsmechanismen, die immer höher werdenden Gewinne, den sukzessiven Abbau von Verantwortungszuständigkeiten, die immer stärker in Bedrängnis geratenden Erfüllungsgehilfen mit ihren immer sinnleerer werdenden Aufgaben. Was ist Arbeit überhaupt? Wie hat sich der Arbeitsbegriff gewandelt?

Zerbricht die Wohlstandsgesellschaft in zwei konkurrierende Lager?

Das sind nur einige der Fragen, denen die Gruppe dreizehnterjanuar nachspürt.

„Es besteht allgemeine Übereinkunft darüber, dass wechselseitige Bewegungen, die von einer Gruppe von Personen ausgeführt werden, die einem rhythmischen Schema folgen, Befriedigung gewähren – ganz abgesehen davon, was durch die Bewegungen hervorgebracht wird.“ (C. P. Walker, Toward the automatic Factory)

WORKING CLASS ZERO ist ein Stück Arbeit zwischen Selbstverwirklichung und Selbstaufgabe.

Fanny Brunner Geboren in Wien. Ausbildung zur klassischen Balletttänzerin an der Staatsoper Wien, Studium der Philosophie, Deutsche Philologie und Theaterwissenschaft an der Universität Wien. Regieassistenz bei Armin Petras, Stéphane Braunschweig und Jan Bosse. Seit 2002 eigene Regiearbeiten am Schauspiel Frankfurt, Theater Ulm, Landestheater Linz, Schauspielhaus Wien, Odeon Wien und an der Kammeroper Wien. 2006 gründet Fanny Brunner den Theaterverein dreizehnterjanuar Wien. Seit September 2010: Advanced Studies in Arts Administration, Universität Zürich.

Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=cKPrs3ubOt0&list=UUuRzlGtQbeK_RVqOr2s141Q&index=3&feature=plcp

http://www.youtube.com/watch?v=Xr0Eum31N4E http://www.youtube.com/watch?v=Kh9sJJS2QZM

Besetzung

Mit: Katrin Grumeth, Johanna Orsini-Rosenberg, Horst Heiss, Johannes Schüchner. Inszenierung: Fanny Brunner / Dramaturgie: Hans-Jürgen Hauptmann / Produktion: dreizehnterjanuar

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