APPELL EHRENAMTLER*INNEN

Offener Brief
Appell der ehrenamtlich für die Weiterentwicklung des Otto und Langen Quartiers Tätigen zur Rettung des Zentralwerks der Schönen Künste als Standort der Stadtentwicklung und Kunstort

APPELL EHRENAMTLERINNEN

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Reker, 
sehr geehrte Mitglieder des Rates der Stadt Köln, sehr geehrte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Verwaltung der Stadt KölnSeit nun über 9 Jahren gestaltet raum13 unter der Leitung von Anja Kolacek und Marc Leßle einen Prozess, der die Grundlage für die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers ist. Dies geschieht verbunden mit einem intensiven Dialog auf Augenhöhe, der eine Vielzahl gesellschaftlicher Gruppen einbezieht. Dadurch war es möglich, Grundzüge einer Utopie des Zusammenlebens im Otto-und-Langen-Quartier und damit der Stadt Köln zu entwickeln, die sowohl die Geschichte des Ortes als auch seine mögliche Zukunft in den Blick nimmt.

Neben immer wieder wechselnden Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die als Gäste ihre Ideen einbringen, gibt es Experten und Expertinnen, die es ermöglichen, die von allen getragene Utopie realistisch erscheinen zu lassen. Positive Erfahrungen aus anderen Städten und Projekten liegen vor.Eine weitere Grundlage für die Kontinuität des Prozesses sind die vielen ehrenamtlich Tätigen. Sie investieren in diesen Entwicklungsprozess Ihre Zeit, ihre Ideen und ihre Visionen von einer Stadt, in der es sich gemeinsam lohnt, zu leben. Leben bedeutet hier mehr als nur Wohnen.Sie sind im weitergehenden Sinne damit Investoren in die Zukunft. Ohne ideologisch festgelegt zu sein, haben sie Werte und Grundlagen formuliert, die die Basis eines gemeinsamen Handelns bilden können.Sie glauben fest daran, dass es sich um eine sinnvolle Investition handelt und sind davon überzeugt, dass sie aktiv eine neue urbane Wirklichkeit gestalten können, die die notwendigen gesellschaftlichen Weiterentwicklungen in einer Stadt wie Köln berücksichtigen. Das Otto-und-Langen-Quartier bietet hier eine der letzten Möglichkeiten.Die Hoffnung auf eine mögliche Realisierung der Utopie wird auch dadurch gestützt, dass nicht nur interessierte Bürgerinnen und Bürger sondern auch die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung in mehreren Vorlagen, Beschlüssen und Grundsatzpapieren und vielen Gesprächen ihre Überzeugung bekundet haben, dass das Otto und Langen Quartier in seiner geschichtlichen Dimension nicht nur erhaltenswert ist, sondern auch als Reallabor für eine Stadtentwicklung der Zukunft dienen sollte, die kommunal ermöglicht wird.JETZT ist Zeit zu handeln!
 
1.      Voraussetzung für dies alles, ist der Beschluss der Stadt Köln in den entsprechenden Gremien, das Vorkaufssrecht für das Gelände des Otto- Langen Quartiers zu nutzen und einer am Gemeinwohl orientierten Entwicklung der Vielfalt zuzuführen.Wir bitten Sie dringend diesen Beschluss möglichst zeitnah zu fällen und die Verwaltung mit der Umsetzung zu beauftragen. 
2.      Darüber hinaus hat sich nun eine weitere Chance ergeben, das Gelände als Ganzes zu entwickeln. Herr Eggebauer hat als Investor vor, den denkmalgeschützten Teil an der Deutz-Mülheimer Straße zu verkaufen. Eine Kontaktaufnahme der Stadt, um den Rahmen zu klären und eine Investition und damit den Kauf vorzubereiten, ist also dringend geboten.  
3.      Die Kommunalwahlen stehen bevor. Wenn wirklich ein Konsens aller besteht, könnte durch den Kauf und die Weiterentwicklung des Quartiers im Sinne eines Reallabors eine vorbildhafte Stadtentwicklung mit einer Außenwirkung weit über Köln hinaus erreicht werden. Vorhandene Prozessergebnisse könnten genutzt werden, engagierte Experten und Ehrenamtler sowie die Projektgestalter aus raum13 Anja Kolacek und Marc Leßle stehen weiterhin zur Verfügung. 
 
NICHT-Handeln hat zur Folge:
 
Eine Kündigung für raum13 im Zentralwerk der schönen Künste liegt vor. Sie ist wirksam zum 31.4.2020. Wird sie umgesetzt, werden die bisher geleisteten Investitionen unwiederbringbar verloren gehen.  Dies bezieht sich sowohl auf den Kunst- und Theaterort Zentralwerk der schönen Künste als auch auf den Geschichtsort als Geburtsstätte des Otto-Motors. Dass sich dieses Gebäude noch in diesem Zustand befindet, ist allein durch das immense Engagement von raum13 und allen Mitwirkenden zurückzuführen, auf die Unterstützung der Stadt Köln und weiterer Förderer und auch die ehrenamtlich Tätigen.Nach der Kommunalwahl wird es ohne eine konkrete Beauftragung der Verwaltung einen weiteren Stillstand geben, der sich für den Erhalt des Vorhandenen schädlich auswirken wird.Das Gebäude ist die Basisstation für alles Engagement. Der derzeitige Aufbau und Erhalt als Kulturstätte zeigt Bürgerinnen und Bürgern immer wieder aufs Neue, dass Utopien stückweise Realität werden können. Auch für eine Weiterentwicklung des Quartiers ist dieser Gebäudeteil, der die Kunst, das Theater, die Geschichte, das Ringen um Zukunftsbilder, die Ideen und Aktivitäten vieler Ehrenamtler und die komplexen schon gelaufenen Beteiligungsprozesse in sich vereint, unverzichtbar.Ohne diesen Ort ist ein Engagement vieler für das Quartier kaum denkbar.Als Ehrenamtler und damit engagierte Bürgerinnen und Bürger appellieren wir deshalb an Sie, Frau Reker und alle Entscheider in Politik und Verwaltung der Stadt Köln, diesen Raum durch Ihr schnelles Handeln zu sichern.Sie können sich umgekehrt auf unsere ideologiefreie und zukunftsorientierte Unterstützung bei der am Gemeinwohl orientierten Weiterentwicklung des Quartiers verlassen. 
Für die ehrenamtlich Engagierten 

Thea Kuhs 
OStDín a.D

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