Kölner Künstlerkollektiv veranstaltet „Festspiele der Zeitgenössischen Stadtentwicklung“

21.09.2023, 10:44 Uhr von Tobias Christ

Nach dem Rauswurf aus dem Otto-und-Langen-Quartier veranstaltet „Raum 13“ ein Kunstfestival, um ihre Rückkehr in Gang zu bringen.

Von 2011 bis 2021 verwandelte die Künstlerinitiative „Raum 13“ die ehemalige Hauptverwaltung des Motorenbauers KHD an der Deutz-Mülheimer-Straße in einen Kulturort für Ausstellungen, Performances und Theaterproduktionen. Auf geschichtsträchtigem Terrain entstand ein Kunstprojekt, das gleichzeitig als Keimzelle einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung verstanden werden wollte. Dann mussten Anja Kolacek und Marc Leßle von „Raum 13“ wegen Verkaufsabsichten des privaten Eigentümers gehen.

Mittlerweile hat die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und die Hauptverwaltung für 21 Millionen Euro erworben. Anja Kolacek und Marc Leßle hoffen, so schnell wie möglich wieder zurückkehren zu können. Konkrete Vorstellungen für einen Neuanfang haben sie bereits. Bis es so weit ist, sind sie im „Zentrum für Zeitgenössische Stadtentwicklung“ an der Mindener Straße in Deutz aktiv.

Um über ihre Pläne ins Gespräch zu kommen und Sponsoren und Netzwerkpartner zu finden, veranstaltet das Künstler-Paar vom 24. September bis zum 26. November die „Festspiele der Zeitgenössischen Stadtentwicklung“. Geplant sind Workshops, Performances, Ausstellungen, Führungen und Diskussionsrunden. Es soll dabei aber nicht nur darum gehen, Aufmerksamkeit für das Mülheimer Projekt zu erregen. Ziel sei es auch, den Wert von Kunst und Kultur für die Stadtentwicklung herauszustellen und Bürger zu ermächtigen, bei Planungen mitzureden. Wobei Leßle und Kolacek der Prozess des Planens immer mehr interessiert als das Ergebnis selbst. „Es geht darum, Dinge gemeinsam zu erarbeiten“, sagte Anja Kolacek.

„Raum 13“ in Köln: Festspiele sollen Wert von Kunst und Kultur für Stadtentwicklung herausstellen

Während der „Festspiele“ werden auch erfolgreiche Vorbilder präsentiert, wie etwa das Projekt „Jack in the box“, das auf dem ehemaligen Güterbahnhof in Ehrenfeld Beschäftigungsangebote für Langzeitarbeitslose macht. Am 24. September, dem Eröffnungstag, wird die Arbeit des Vereins von 15 Uhr bis 16.30 Uhr an der Mindener Straße 4 vorgestellt. Danach ist von dort eine Wanderung zur Deutz-Mülheimer Straße geplant. Währenddessen kann mit Künstlern und Politikern über aktuelle Fragen der Stadtentwicklung diskutiert werden.

Ziel ist die Deutz-Mülheimer Straße 133, wo ab 18 Uhr die Kunstinstallation „Der Stern der Hoffnung und des Mutes“ enthüllt wird – in direkter Nachbarschaft zur ehemaligen KHD-Hauptverwaltung.

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