raum13 DEUTZER ZENTRALWERK DER SCHÖNEN KÜNSTE // Anja Kolacek und Marc Leßle halten die Kölner auf Trab

raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste // Tanz // Arnd Wesemann – 01.06.2011

ANJA KOLACEK
und Marc Leßle halten die Kölner auf Trab. Nach dem Tanzhaus interim, das die Szene als einen unlauteren Vorstoß gegen die Realisierung eines eigenen Tanzhauses ansah – ohne dass irgendjemand das endlich mal ,wahr macht -, sind die beiden Avantgardisten schon wieder fündig geworden, diesmal im Stadtteil Deutz.
„Zentralwerk der Schönen Künste“ nennen sie ihren Performanceort, und der verzichtet, weil sie so heftig geprügelt wurden, auf Spartengrenzen. Etwas trotzig heißt es dennoch, die „Schwerpunkte liegen beim Tanz und der jungen Szene“.

In der ehemaligen Hauptverwaltung der Klöckner-Humboldt-Deutz-Werke öffnen sie die Pforten am 18. Juni, ganz programmatisch. Ihr Motto lautet: „Tretet ein, denn auch hier sind Götter!“, was den Katholiken in Köln sehr gut gefallen wird, zumal die beiden „eine Messe mit alten und vielleicht zukünftigen Ritualen“ und „Exerzitien der manchmal anderen Art“ abhalten wollen, um „im schlimmsten Fall eine neue uncommode Religion zu gründen -nämlich die eines unfehlbaren Tanzglaubens, der trotz oder wegen Verfolgung durch Politiker und Provinzler, durch ältere Kollegen und uralte Ressentiments sich durchsetzen wird: Tanz ist in Köln vor allem Glaubenssache, und die braucht eine Kirche für eine «einmal werdende Kölner res publica der Künste und des Denkens». Voilä! In der Deutz-Mülheimer Straße 147-149 ist sie zu finden.

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