14. Dezember 2019 um 19:30 Uhr Auftaktveranstaltung | Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste
Die Themen Klimawandel und Mobilität prägen unsere Welt und den öffentlichen Diskurs derzeit wie kaum ein anderes. Diesem Diskurs mit all seinen Akteuren, Szenarien und Spannungsfeldern mittels einer disziplinen- und genreübergreifenden künstlerischen Herangehensweise eine Bühne zu geben, ist das Ziel des Projektes von raum13 Kolacek & Leßle– ein urbanes Kunstprojekt in den Räumen des einstigen Weltkonzerns KHD in Köln Mülheim.
Mit: Paul Böhm, Marc Fischer, Hans-Joachim Irmler, Barbara Schachtner, Oliver Schell Katrin Zellmer
Die theatralen Installation bildet den Auftakt zu einem Reigen der die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Tanzen bringen kann. In den nächsten sechs Monaten werden weitere Aktivitäten zu Thema folgen. Geplant sind Zukunftswerkstätten, Stadt-Parcours, Partizipative Konferenzen, Führungen u.v. m.
raum13 Auftaktveranstaltung
Die Aktionsstätte könnte angemessener nicht sein: Das 5 Hektar große Areal der ersten Gasmotorenfabrik ist der Ort, an dem durch die industrielle Fertigung des 4-Takt-Verbrennungsmotors die Weltmotorisierung ihren Ausgang nahm; als Industriebrache erinnert es gleichermaßen an die Möglichkeiten und die vernichtende Dimension von Massenproduktion und Konsum.
Rund um diesen symbol- und geschichtsträchtigen Ort entsteht ein neues Stadtquartier. Die Fragen nach einem zukunftsgerichteten Verkehrs- und Umweltkonzept, nach Mobilität und Energieversorgung und nach einer klimafreundlichen Gestaltung des Quartiers stellen sich demnach nicht rein abstrakt, vielmehr ist der Ort wesentlicher Bestandteil der Debatte und Inszenierung.
Das Projekt macht das Spannungsfeld der Thematik in seinen verschiedenen Dimensionen zu einem sinnlich erfahrbaren Ereignis: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden nebeneinandergestellt, persönliche Ängste, Wünsche und Ideale treffen auf wissenschaftliche Erkenntnisse und technisch-industrielle Zielvorstellungen. Die audiovisuelle Theaterinstallation führt das Publikum durch die Zeit, deren Bilder und Stimmen – der historische Gasmotor rauscht und sieht sich mit digitalen Klängen konfrontiert, ein fiktives Gespräch zwischen der Pionierin des Automobilbaus Bertha Benz, dem Physiker Hans-Peter Dürr und der Umweltaktivistin Greta Thunberg zieht die Besucher in eine historische und weltanschauliche Diskussion, die von Science Fiction-Szenen untermalt wird. Theater, bildende Kunst, Musik und Performance bündeln sich zu einer Inszenierung, die Gegensätze zugleich aufzeigt und auflöst, erlebbar und greifbar macht. Ist die Vision der Vergangenheit für die Gegenwart noch tragbar? Kann uns der Pioniergeist von gestern erneut in die Zukunft führen?