LAB 1869 ZUKUNFTSWERK STADT #2 – Partizipative Konferenz

raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste

  • Vertreterinnen aus den Bereichen Stadtentwicklung, Denkmalschutz, Kunst, Kultur und Philosophie sowie Bildung treffen unter der Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen aufeinander um aus verschiedenen Blickwinkeln die aktuellen brennenden gesellschaftlichen Fragen: 
  • Mobilität / Klimawandel,
  • Wandel von Arbeit u. Technik,
  • Migration / Diversität / Inklusion und
  • Beteiligung/Demokratie 
  • zu beleuchten. Am Anfang einer jeder Konferenz stehen jeweils zwei Impulsreferate, die einen anregenden Gedankenaustausch in großer Runde an-stoßen sollen. Eine Moderatorin wird durch die Konferenz geleiten.
  • Sa, 04.05./ 18:00
  • Partizipative Konferenz: Zukunftskunst mit Impulsreferaten von Prof. Dr. Schneidewind, Prof Dr. Breidenich | Moderation: Henrick Schulze Neuhoff
  • Sa, 11.05./ 18:00 
  • Partizipative Konferenz: Projektfinanzierung mit stiftung trias, wohnbaugenossenschaft wagnis und FRIZZ23
  • Sa, 18.05./ 18:00         
  • Partizipative Konferenz: Möglichkeitsräume Architektur mit Prof. Dr. Buschmann, Marciniak Architekten 

Konzept | Idee: raum13 Kolacek & Leßle

Karten: 5 € ermäßigt – Reservierung empfohlen

Kartenvorbestellung unter: ticket@raum13.com

raum13 Zukunftswerkstatt

Sa, 04.05./ 18:00
Partizipative Konferenz: Zukunftskunst mit Prof. Dr. Schneidewind, Prof Dr. Breidenich


Sa, 11.05./ 18:00 
Partizipative Konferenz: Projektfinanzierung mit stiftung trias, wagnis und Frizz23

  • Die Stiftung trias www.stiftung-trias.de stellt bewährte Finanzierungsmodelle für Projektvorhaben in Theorie und Praxis vor. David Matthée – Fachreferatsleitung Projektentwicklung der Stiftung trias. Masterstudium Lokale Ökonomie und Gemeinwesenentwicklung. Vorstandsmitglied Wir vom Gut eG, Düsseldorf www.wirvomgut.de Lisa Hugger – Selbständige Projektberaterin. Projektentwicklung, Projektsteuerung und Controlling für gemeinschaftliche Wohnprojekte. www.hugger-projektentwicklung.de Langjähriges Vorstandsmitglied, aktuell im Kuratorium der Stiftung trias.
  • Best practice-Beispiel: Genossenschaftsfinanzierung
  • Rut Maria Gollan stellt die Genossenschaftsfinanzierung der Wagnis eG München vor
  • und Matthew Griffin & Britta Jürgens stellen Berlin Kreuzbergs Baugruppe für kulturelles Gewerbe Frizz23 am ehemaligen Berliner Blumengroßmarkt vor.


Sa, 18.05./ 18:00
Partizipative: Konferenz Architektur mit Prof. Dr. Buschmann, Marciniak Architekten

  • Impulsreferat: Industriehallen – Historische Bedeutung und Möglichkeiten der Transformation | Prof. Dr. Walter Buschmann
  • Impulsreferat: Bauen aus dem Bestand| Bodo Marciniak

Industriehallen – Historische Bedeutung und Möglichkeiten der Transformation

Hallen gehören schon früh in der Menschheitsgeschichte zu den Basisformen der Architektur, dienten für Versammlungen, Fest- und Feierveranstaltungen  und zur Religionsausübung. Im 19. Jahrhundert schufen städtisches Wachstum, Verkehrsentwicklung und Industrialisierung neue Motive zum Bau immer größerer, konstruktiv anspruchsvoller und auch ästhetisch beeindruckender Hallenbauten. Bei den großen Innovationen gab eine Wechselwirkung zwischen den Bahnhofs-, Ausstellungs- und Fabrikhallen. Hallenbauten gehören in Konstruktionsformen besonders aber auch in der Verwirklichung neuer Raumerfahrungen zu den großartigen Leistungen der Architektur im 19. und 20. Jahrhundert. Wer immer sich einen Sinn für Architektur und Raum erworben und bewahrt hat, wird sich immer wieder begeistern können für die Bahnsteighallen in Köln, Frankfurt, Berlin, wie selbstverständlich auch in vielen anderen europäischen Metropolen. Ausstellungshallen hatten dagegen oft nur temporären Charakter, gehören aber wie der ‚Kristallpalast‘ zur Weltausstellung 1851 in London und die ‚Galerie de Machines‘ 1889 in Paris und viele andere gleichartige Bauten auf den mehr als etwa 400 wichtige Handels-, Gewerbe- und Industrieausstellungen, darunter zehn Weltausstellungen in den vergangenen Jahrhunderten zu den grandiosen Raumerlebnissen der Architekturgeschichte. 

In den Fabrikhallen wurden die Ergebnisse aus dem Bau von Bahnsteig- und Ausstellungshallen aufgegriffen. Mehr noch: ausstellende Industriebetriebe auf den großen Ausstellungen verwendeten ihre dort erbauten Hallen auf den Werksarealen weiter. Die Jahrhunderthalle in Bochum und die Möhringhalle auf dem Gelände der Deutzer Gasmotorenfabrik sind dafür aussagekräftige Beispiele. Es sind aber nur Höhepunkte für einen allgemein davon beeinflussten alltäglichen Hallenbau auf den großen Werksarealen.

Lange Zeit der öffentlichen Wahrnehmung durch Werksmauern und –tore entzogen, bietet sich heute die Möglichkeit zur Öffnung und Einbeziehung dieser Hallen in die städtische Wirklichkeit. Partiell lässt sich das heute schon gut nachvollziehen, vor allem, wenn die Hallen einer öffentlichen oder halböffentlichen Nutzung zugeführt wurden. Kölner Beispiel findet man in Mülheim-Nord auf dem Carlswerksgelände an der Schanzenstraße (E-Werk und Palladium), zudem in Ehrenfeld (Vulkan, Maschinenfabrik Voss = Baloni) und in Mülheim/Süd – Deutz/Nord – Kalk (Maschinenfabrik Humboldt = Abenteuerhallen, Postpaketbahnhof Deutz = Design Post, Lindgens (Dock One und Harbour Club). 

In einer Typologie neuer Nutzungen für Fabrikhallen stehen Veranstaltungsnutzungen teilweise auch Konsumnutzungen nach dem alten Prinzip der Markthallen an erster Stelle. Es gibt aber auch neue Hallennutzungen für Büros und die neue Zukunftsbranchen wie auch in beschränktem Maße für Wohnen. 

Nach dem in der Denkmalpflege bewährten Prinzip der Bewahrung historischer Bausubstanz und gleichzeitig der Anschaulichkeit von Konstruktionen und Materialien sowie einer Überlieferung der teils spektakulären Innenraumwirkung von Fabrikhallen gibt es verschiedenen Möglichkeiten die bei Nutzungsfindung und Umbauplanung bedacht sein wollen.

Walter Buschmann

Köln, 19. 4. 2019

Prof. Dr. Christof Breidenich ist Multimedia-Performancekünstler und Professor für Mediendesign an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation sowie Leiter des Master Moduls »Gestaltung 1«, Studiengang Digitale Kommunikation an der Universität der Künste Berlin. 1999 Promotion zum Dr. phil. über Malerei im Zeitalter digitaler Medien bei Prof. Dr. Bazon Brock. Zahlreiche Lehraufträge, internationale Workshops, Multimedia-Performances.

Prof. Dr. Walter Buschmann ist Kunsthistoriker und Denkmalpfleger sowie außerplanmäßiger Professor an der RWTH Aachen. Von 1980 bis 2014 war er als Referent des LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland tätig. Prof. Walter Buschmann wird bei der Dokumentation und der Erstellung der Datenbank beratend unterstützen.

Lisa Hugger ist Dipl. Sozialwissenschaftlerin und selbständige Projektentwicklerin mit Firmensitz in Kürten (Bergisches Land). Für die Stiftung trias ist sie im Kuratorium für die Projektsteuerung und das Projektcontrolling mit dem Schwerpunkt Mehrgenerationen-Wohnprojekte zuständig. Die Stiftung trias übernimmt seit 2002 Grundstücke in ihren Vermögensstock. Sie setzt sich damit gegen die Spekulation mit Grund und Boden und für Nachhaltigkeit bei Bodenfragen, Ressourcenverbrauch und Konsumverhalten ein. Im Bereich Wohnen fördert sie gemeinschaftlich organisierte Wohnprojekte wie Mehrgenerationenhäuser, Kunst und Wohnen und Inklusives Wohnen.

Prof. Dr. Uwe Scheidewind ist seit 2010 Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer der Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH sowie Professur “Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit” (Sustainable Transition Management) am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft (Schumpeter School of Business and Economics) der Bergischen Universität Wuppertal. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise wie z.B.Cicero-Ranking der 500 wichtigsten deutschsprachigen Intellektuellen (2019) FAZ-Ökonomen-Ranking der 100 einflussreichsten deutschen Ökonomen (2017) BAUM-Umweltpreis 2016 (Kategorie Wissenschaft) Preis für Gute Lehre an der Universität Oldenburg (2002) Latsis-Preis für die Habilitationsschrift (1998). Zudem ist er Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), Mitglied des Club of Rome, Mitglied der Deutsche UNESCO-Kommission DUK, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Universität Witten/Herdecke, Mitglied im Hochschulrat der Universität Kassel, Mitglied des Beirats der NRW.Bank, Vorsitzender der Kammer für Nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des BUND, Mitglied des GAIA-Beirats, Vorstandsmitglied in der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung (VÖW e.V.).

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