UA 24. Juni 2017 – 20 Uhr | raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste
Das urbane Kunstobjekt raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste, welches die Räume des einstigen Weltkonzerns Klöckner-Humboldt-Deutz neu nutzt, seine traditionsreiche Geschichte aufgreift und sie in Analogie zu modernen gesellschaftlichen Umbrüchen und Strukturen setzt, dekonstruiert sich selbst.
Weitere Termine: 15. Juli, 16. September, 14. Oktober 2017 jeweils 20 Uhr
Konzept | Idee | künstlerische Leitung: raum13 Kolacek & Leßle
Karten: 16 Euro / 12 Euro ermäßigt info@raum13.com Reservierung empfohlen!
raum13 Produktion
In Form einer theatralen Installation kehren wir das Innerste nach Außen und begeben uns auf die Spurensuche nach den Voraussetzungen und Entstehungsprozessen dieses Kunstwerkes in unserer Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.
Der Wust an offiziellen Papieren, der dafür nötig war, das dokumentarisch entstandene und noch nicht veröffentlichtes Foto- und Videomaterial der nicht zugänglichen Gebäude und Räume, produzierte Sounds und Bilder der Kunstproduktionen, die vielen Geschichten der Mitarbeiter, die das raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste produzieren, die Texte aus den Regiebüchern und die vielen entstandenen Konzepte, von denen einige realisiert und andere wiederum nicht realisiert wurden und vieles mehr sind unsere Zeugen der Zeit und der Transformation. Künstlerisch aufbereitet gewähren wir einen Blick hinter die Kulissen, in die Büros, Werkstätten und in die Archive.
Wir legen den Finger auf die Wunde in der Deutz Mülheimer Straße 147-149 im rechtsrheinischen Köln. Die Grenzen zwischen Raum, Kunst, Alltäglichem, zwischen Künstlern und Besuchern werden aufgehoben. Zugleich wird das Geflecht von künstlerischem Schaffen, Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung erfahrbar gemacht. Die Arbeit thematisiert zentrale Fragestellungen der Kunstproduktion, das Verhältnis von Kunstwerk und RezipientIn ebenso wie Fragen nach der Autonomie des Kunstwerks und nach Wertschöpfungsprozessen.
Was bedeutet es, wenn die Kunst auf ein Monument trifft, welches für die Industrie gebaut ist und wenn der Ort, dass künstlerische Schaffen bis in jede Pore durchdringt? Wenn die KünstlerInne Eins werden mit den Schichten der Zeiten, dem Staub der Industrie und dem Gemäuer, diesem energetisch aufgeladenen Ort, der immer wieder neu energetisch produziert sein will? Das Kunstwerk sich mit den Fäden des einstigen Weltkonzerns KHD und der weltweit ersten Gasmotorenfabrik verwebt und zu einem neuer Substanz verschmilzt? Vor welche Herausforderungen sind die KünstlerInnen gestellt, in einer Welt, die in industriellen Normen ihre Taktung findet? Wie können wir Prozesse frei setzten, in der die Zukunft nicht nur aus dem Rückspiegel betrachtet wird? Welchen Wert können die KünstlerInnen für die Gesellschaft herstellen und welche Chancen sind damit verbunden? Kann die Kunst als Motor für neue wegweisende Gesellschaftsmodelle verstanden werden und machen wir sichtbar was im Verborgenen liegt? Was kann ein Kunst- und Kulturort heute für eine Stadt sein? Wie könnte so ein Ort aussehen für eine Gesellschaft des 21. Jahrhunderts und ihre veränderten sozialen Rituale?