raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste | Ausstellungseröffnung 17. September 2016 – 18:00 Uhr
Konzipiert wurde die Ausstellung zum 5 jährigen Bestehen des raum13 Stadtkunstprojekts Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste. Die eigens für diesen Anlass entstandenen Arbeiten und Installationen werfen nicht nur einen Blick zurück sondern skizzieren neue Perspektiven für zukünftiges künstlerisches arbeiten von Anja Kolacek und Marc Leßle.
Konzept | Idee | künstlerische Leitung: raum13 Kolacek & Leßle
raum13 Kolacek & Leßle in Zusammenarbeit mit:
Katja Gehrke – Ausstellung Dokumentation der Kunstproduktionen und Jubuläumszeitung – Fotos Dokumentation: Heike Fischer, Günter Krämmer, Klaus Lefevre, Marc Leßle, Wolfgang Weimar
Skizze Polis // Skizze Erda // Skizze Respublika // Skizze Hotel International
raum13 Projekt
Kölner Stadt – Anzeiger 17./18. September 2016
Nachdenken über die Stadt der Zukunft auf HolzpaIetten
RAUM 13 Das begehbare Kunstwerk an der Deutz-Mülheimer Straße feiert seinen fünften Geburtstag – Neue Ideen trotz Geldsorgen
VON HELMUT FRANGENBERG
Bislang ist die „Polis“ (altgriechisch für „Stadt“ und „Staat“) nur ein Rohbau. Aber schon bald wollen Anja Kolacek und Marc Leßle, Künstler und Mieter der riesigen, rund 30 000 Quadratmeter großen ehemaligen KHD – Zentralverwaltung in Mülheim, mit dem Projekt raus in die Stadtteile und aufs Land. Ein mobiler geschützter Raum in Form eines Trichters soll zum Ort fürs Nachdenken über gesellschaftliche Zukunftsfragen werden. Aus Gesprächen mit Passanten und Interessierten werden Antworten, aus denen möglicherweise neue Kunst entsteht. Die mobile „Polis“ ist eine der neuen Ideen des Künstlerpaars. „Das Haus bleibt ein großer Teil von uns, aber wir müssen auch wieder mal raus“, sagt Leßle nach fünf Jahren im geschichtsträchtigen Backsteinbau an der Deutz-Mülheimer Straße 147-149, aus dem ein begehbares Gesamtkunstwerk geworden ist. Das Haus im ehemaligen Industrieareal das seit dem Einzug der beiden als „Raum 13“ firmiert, hat ihnen viel abverlangt. Kolacek und Leßle und ihr Team haben einiges geschafft, manches erreicht- in jedem Fall viele schwer beeindruckt. Zum fünften Geburtstag präsentieren sie neue Installationen in den verlassenen Büros und Konferenzzimmern des Kölner Traditionsunternehmens.
Zum Rückblick der vergangenen fünf Jahre gehört auch der andauernde, mühsame Kampf um jeden Euro Zuschuss. Die Grundidee, verschiedene Darstellungsformen wie bildende Kunst, Theater und Tanz jenseits einer festen Bühne in neuen Räumen und Zusammenhängen zu verbinden, scheitert zur Zeit am Geld. „Wir können keine Honorare für die Darsteller bezahlen“, sagt Kolacek.
Ein Projekt wie der „raum13“, der nicht nur Kunst und Kultur der Stadt bereichert, sondern auch einen sinnlichen Beitrag zur Debatte um die beste Stadtentwicklungspolitik leistet, braucht eine sichere Finanzierung. Ähnlich spanned dürfte die Umsetzung eines weiteren Projekts werden, wenn die Finanzierung gesichert ist. Auch hier kann man die „Skizze“schon besichtigen: In einer alten Fabrikhalle wachsen Hecken um eine Sitzgelegenheit, gepflanzt auf Holzpaletten „Erda“ nennen die beiden den kleinen Garten, der genau wie die „Polis“ raus aus dem Haus soll. Die mobile Grünanlage soll an Orte, wo man sie nicht erwartet – ins Parkhaus, in U-Bahn Stationen oder ein Büro.
Auch in der alten KHD Zentrale weitet sich der Blick, in dem die Kunst im Bau mit Impressionen aus Orten in Afrika, Amerika oder Asien in Verbindung gebracht wird. Im nächsten Jahr sollen Künstler aus aller Welt zu einer internationalen Werkstatt nach Mülheim kommen, deren Ergebnisse dann in einer Werkschau präsentiert werden.