JUNG! NA UND! – Romitelli Extended

27. – 28. Juni 2014  | raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste

JUNG! NA UND! ist die in 2010 von raum13 Kolacek&Leßle ins Leben gerufene Plattform für junge und talentierte NachwuchskünstlerInnen, die mit der Unterstützung von raum13 ihre ersten eigenen künstlerischen Projekte entwickeln und umsetzen können.

Unter Bezugnahme und in Reflektion des raum13 -Themenschwerpunktes Schönheit der Vergänglichkeit #3-1 präsentieren NachwuchskünstlerInnen oder -kompanien aus den Bereichen Theater, Tanz und Performance ihre Arbeiten zum Thema ROMITELLI EXTENDED.Die Präsentationen der jeweiligen 10-20 minütigen Tascheninszenierungen. Performances, Flash Fictions und Installationen bringen den raum13 zum klingen und schwingen.

Projekte von: Aischa-Lina Löbbert & Clara Sofia Fernández & Block Barley // Yasha Wang // Sindy Tscherrig & Fabian Jung // Florian Lenz & Jonas Siepmann

raum13 Residenzen und Plattform für NachwuchskünstlerInnen

TRIP #1 ROMITELLI EXTENDED 

Mit raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste, in dem Industrialismus und sozial-gesellschaftliche Hierarchien die Grundlage für den Erfolg des ehemaligen Verwaltungsgebäude des einstigen Weltkonzerns Klöckner-Humboldt Deutz legten, entfaltet die Musik Romitellis eine besondere Kraft, da Raum und künstlerische Aussage ineinandergreifen und die Musik in den gesellschaftspolitischen Kontext gestellt wird, aus dem sie heraus auch entstanden ist.

53 Konzepte, die sich mit dem Schaffen Romitellis auseinander gesetzt haben, sind aus ganz Deutschland eingeschickt worden. Kuratiert und künstlerisch- organisatorisch begleitet wird dieses Experimental – Labor für junge Kreative von dem Künstlerduo raum13 Kolacek & Leßle.

Neben der Auseinandersetzung mit aktuellen und gesellschaftspolitischen Themen, steht die Zusammenarbeit mit und die Förderung von jungen KünstlerInnen im Zentrum der Arbeit von Anja Kolacek und Marc Leßle.

A Ladys Bad Trip

Projekt von implied        i
Konzept und Idee: Aischa-Lina Löbbert
Tanz: Ella Barth
Beratung: Clara Sofia Fernández
Musik: Block Barley

Der Mensch als Projektionsfläche der Industrie und der Industrialisierung, anhand der wachsenden Realitäts- Flucht durch die Erlebniskultur.

„Durch die moderne Zeit […] geht ein Gefühl von Spannung, Erwartung, ungelöstem Drängen– als sollte die Hauptsache erst kommen, das Definitive, der eigentliche Sinn und Zentralpunkt des Lebens und der Dinge“ (Georg Simmel, 1900) 

Aischa-Lina Löbbert schloss 2009 ihr Schauspielstudium an der HMT Leipzig ab. Stadttheatererfahrungen hat sie in Dresden und Rudolstadt gemacht und lebt und arbeitet jetzt frei in Köln. Seit ihrer Ausbildung sucht sie immer wieder nach Plattformen, wo sie sowohl als Regisseurin, als auch im performativen Sinn, neue Formen des Tanzes bzw. des Körpers im Theater erforschen und aneignen kann. Sie versucht zu vermeiden jedwede Realität als Wahrheit anzunehmen.

Ella Barth – Tänzerin, Performerin und Choreographin – lebt seit Januar 2014 in Köln und arbeitet unter dem Label elektrische schuhe. 2013 schloss sie ihr Bühnentanz-Studium an der Fontys Dansacademie in Tilburg (NL) ab. Schon während des Studiums entstanden erste eigene choreografische Arbeiten. Sie choreographierte für mehrere Kurzfilme und Schauspielaufführungen in Amsterdam, London und Berlin. Als Tänzerin arbeitete sie mit Choreographen wie Georg Blaschke, Nils Christe, Nacho Duato, Kim Olson u.a. Seit 2012 arbeitet sie mit der Schauspielerin Aischa-Lina Löbbert an transdisziplinären Recherche-Projekten.  

Stille Post der Zahnräder

Von und mit: Sindy Tscherrig
Schlagzeug: Fabian Jung

Wie bei Zahnrädern einer Spieluhr, sind in dieser Performance die Handlungen der zwei Künstler untereinander bedingt, ohne dass sich die Beteiligten ihrer Wirkung bewusst wären. Auslöser der Reaktionskette ist die Musik von Fausto Romitelli – die die Spieluhr sozusagen aufzieht. Die damit erzeugte Energie wird weitergegeben und die Musik beginnt zu spielen. Das eine Zahnrad treibt so das nächste Zahnrad an, welches im Endeffekt die Figur auf der Spieluhr tanzen lässt. Ein „Tanz“ der die Maschinerie zum bersten bringt. 

Sindy Tscherrig wird 1985 in Zürich geboren und wächst dort auf. 2008 bis 2012 studiert sie Physical Theatre an der Folkwang Universität der Künste. Ihre Diplomarbeit „Gefriergetrocknet wird mit dem Folkwangpreis 2012 und dem Petra-Meurer-Preis 2014 ausgezeichnet und auf das Physical Theatre Festival Essen eingeladen. Sindy ist zweimalige Stipendiatin des Migros Kulturprozents. Seit ihrem Abschluss arbeitet sie als freiberufliche Schauspielerin und spielte bisher unter anderem am FWT Köln, am Schauspiel Essen, am Maschinenhaus Essen und am Theater Hagen. Im Oktober 2013 bekommt sie gemeinsam mit M. Giovanetti eine Residenz im Raum 13 in Köln für die Entwicklung der Eigenproduktion „Zwillingskriege“.

Fabian Jung wurde 1988 in Hamm geboren. Er studierte an der Folkwang Universität der Künste und an der HfMT Köln. Mittlerweile lebt und arbeitet er als Schlagzeuger in Köln und Essen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich der improvisierten Musik. Hier beschäftigt er sich sowohl mit dem Ausloten neuer Klänge, z.B. durch präparieren von verschiedenen Gegenständen, als auch der klassischen Free-Jazz Spielweise. Er spielte mit John Butcher, Tetsu Saitoh, Sebastian Gramss, Leonhard Huhn, Philip Zoubek u.v.a.

enigmatische bauarbeiten

Von: elektronisches teil Florian Lenz & Jonas Siepmann

Mit: Danielle Green, Franziska Schmitz, Diana Klose, Ji Hye Chung, Carina Otte, Helena Aljona Kühn

die drei klangwelten natur, maschine und cyber werden durch atmung erschaffen und bilden die äquivalenten strukturen punkt, linie und raum ab. quo vadis mit dem beweglichen geist?
die atmung bewegt die körper und der elektronisch manipulierte klang wirft sich auf dem weg zur totalen synthese auf die körper zurück.

Florian Lenz, Jahrgang 1984, war Tänzer und Choreograf, bevor er an der HfS „Ernst Busch“ Schauspiel studierte. Seit seinem Diplom 2009 ist er als Schauspieler, Performer, Sprecher und Regisseur tätig. Wichtige Stationen sind u.a. das Maxim Gorki Theater Berlin, das Hans Otto Theater Potsdam sowie freie Spielstätten wie Dock 11, Lofft, Kampnagel und die Zusammenarbeit mit raum13 in Köln. Mit FM Einheit spielte er beim Platzhirschfestival als Vokalperformer und nahm mit ihm und dem Autor Andreas Ammer das Hörspiel „Everest“ für den WDR auf.

Jonas Siepmann, Jahrgang 1991, wurde in Kassel geboren. In Marburg erlernte er klassisches Klavier und war als Jazz-Pianist, Organist und Komponist tätig. Seit 2011 lebt er in Berlin, ist als Komponist im konzertanten und installativen Bereich tätig und studiert seit 2013 Komposition und Arrangement an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“.

TRE STUDI – nach Einbruch der Dunkelheit

Ein choreographisches Projekt von und mit: Yasha Wang

Fausto Romitelli wurde zu seinem bahnbrechenden Werk „Professor Bad Trip“ wesentlich durch den Maler Francis Bacon inspiriert. Bacon, einer der teuersten Maler der zeitgenössischen Kunst, wurde vor allem bekannt durch seine Triptychi, entscheidend beeinflusst hat Romitelli das Werk mit dem Titel „Tre studi per un autoritratto“, drei Studien zu einem Selbstbildnis. Bacons Werke bestechen durch die extrem unterschiedlichen Sichtweisen, die er einem Topos zugrundelegt. Unter diesem Aspekt nähert sich TRE STUDI dem Werk Romitellis, untersucht es aus unterschiedlichen Perspektiven und lässt so interessante Querverbindungen zu.

Yasha Wang studierte 1995 – 2001 traditionellen chinesischen Tanz und Ballett an der Shanghai Dance School und erhielt 1998 ein Austauschstipendium für Modernen-/Jazz-Tanz von der Hochschule für Darstellende Kunst, Hongkong. 2002 bis 2006 folgte das Studium Zeitgenössischer Tanz an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Nach Abschluss des Studiums unterrichtete sie Ballett, Jazz und modernen Tanz an verschiedenen Ballettschulen in Nordrhein-Westfalen. Als Tänzerin arbeitete sie mit Choreographen und Regisseuren wie Trisha Brown, Nick Hobbs, Karl Alfred Schreiner, Massimo Gerardi, Micha Purucker, Kim Olson, Katharina Thalbach, Schorsch Kamerun, La Fura dels Bau / Carlus Padrissa und weiteren. Sie entwickelte eigene choreographische Arbeiten u.a. an der Kölner Philharmonie, Folkwang Musikschule Essen. 2013 hat sie Christoph Willibald Glucks Oper für „Orpheus und Eurydike“ und „Die Geschichte des Monsieur Jelyotte“ (Uraufführung) Tanztheater am Theater an der Rott choreografiert. Im selben Jahr choreografierte sie Igor Strawinskys Stück „Les noces“ in der Gebläsehalle Duisburg mit Live Orchester im Rahmen des Klavierfestivals Ruhr.

2010 war sie Preisträgerin bei „Kinder zum Olymp“ mit dem Education Projekt des Klavier Festivals Ruhr.

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