HILDEGARD KNEF

Hildegard Knef. Ein Stück über eine Künstlerin aus Deutschland.

Uraufführung: Samstag, 13. Dezember 2008, 20:00 Uhr

raum13 Projekt

Hildegard Knef war eine begnadete Selbstdarstellerin, in ihren Büchern und Liedern, in Talkshows und Interviews hat sie immer wieder Auskunft gegeben über ihr Leben. Ehrgeiz, Disziplin und der Wille zum Erfolg bestimmen ihre ganze Karriere.

Den „wilden Ehrgeiz“ ihrer Anfangsjahre beschreibt die Knef später selbst: „Ich hatte keine gleichaltrigen Freundinnen. Ich war, glaube ich, zu ehrgeizig. Ich weiß noch, ich habe mal gefragt, soll ich heiraten oder Karriere machen? Das war für mich der schlimmste Gedanke, zu heiraten. Ich wollte Karriere machen, ich wollte Schauspielerin sein, ich bin begabt, ich werde Schauspielerin, ich weiß es. Das war intuitiv, instinktiv, es hatte eine Unverschämtheit, die kann man auch nur haben, wenn man so glaubt, so will – gar nicht intellektuell, sondern einfach aus dem Gefühl heraus. Ich will das. Das muss ich erreichen, aber leider brauche ich noch andere Menschen dazu, die mir dabei helfen.“

Als junge Nachwuchsschauspielerin beginnt sie eine Affäre mit einem der mächtigsten Männer des deutschen Films, dem Reichsfilmdramaturgen E. v. Demandowsky. Dieses Verhältnis ist Türöffner und Beginn ihrer Schauspielkarriere. Mit dem ersten deutschen Nachkriegsfilm „Die Mörder sind unter uns“ wurde Hildegard Knef 1946 über Nacht zum Star. Einem Ufa- Star hätte man die Rolle nicht abgenommen. Knef hatte ein neues, unverbrauchtes Gesicht, sie verkörperte den Epochenwechsel. Mit ihrer Nacktszene in „Die Sünderin“ löste sie den größten Sittenskandal der deutschen Kinogeschichte aus. Sie drehte später in Hollywood und feierte Erfolge am Broadway.

Mit ihrer Autobiographie „Der geschenkte Gaul“ avancierte sie zur internationalen Bestsellerautorin und machte schließlich auch Karriere als Sängerin.

Der Schauspieler Heinrich Baumgartner nähert sich in einem Prozess aus Reflektion und Antizipation der Hildegard Knef an. Texte aus Knefs Liedern, Zeitungsartikeln, Interviews und Büchern verweben sich zu einer facettenreichen, skizzenhaften Collage.

Besetzung

mit: Heinrich Baumgartner Inszenierung: Anja Kolacek Bühne/Licht: Marc Leßle Zeichnungen: Inna Poltorychin

Pressestimmen

Baumgartnerner genügen falsche Wimpern, um sich in die Knef zu versetzen. Aus dem Geschlechterwechsel ergibt sich eine äußerst produktive Spannung. Man ist keine Sekunde in der Versuchung, die künstlerische Spiegelung mit der Wirklichkeit zu verwechseln.

Eine Stunde lang erlebt man eine Aufführung als äußerst gelungene Geschichte einer Annäherung: vielstimmig, suchend, offen im Urteil. Keine Hommage, sondern ein komplexes Künstlerinnen-Porträt, das der Porträtierten Geheimnis und Würde lässt. (Sandra Nuy, Kölner Rundschau Dienstag | 16. Dezember 2008)

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