EINIGKEIT BEIM OTTO UND LANGEN QUARTIER – Stadt soll Vorkaufsrecht nutzen

Kölner Rundschau // 20.03.2020 – 20.03.20

Einstimmig hat der Stadtentwicklungsausschuss am Donnerstag beschlossen, dass die Stadt Köln ihr Vorkaufsrecht für das Otto-Langen-Areal an der Deutz-Mülheimer Straße ausüben soll. Die Zustimmung des Stadtrats am 26. März gilt damit als Formsache. Auf dem fünf Hektar großen Gelände im Mülheimer Süden, das zwei Privateigentümern und der landeseigenen Entwicklungsgesellschaft NRW.Urban gehört, befinden sich die historische Produktionsstätte des Ottomotors und die ehemalige Hauptverwaltung von Klöckner-Humboldt-Deutz – von hier aus trat der Ottomotor seinen Siegeszug um die Welt an. 

„Zur Sicherung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung“ des Gebiets zu einem gemischten Quartier mit Wohnen und Arbeiten will die Stadt eine „Satzung über das besondere Vorkaufsrecht nach Paragraph 25 Baugesetzbuch“ erlassen. 

Parallel soll mit den Eigentümern über einvernehmliche Lösungen verhandelt werden. Dabei geht es auch um die Zukunft der Kunstinitiative „Raum 13 – Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste“, die dort seit Jahren aktiv ist, aber von einem der privaten Eigentümer die Kündigung erhalten hat. Michael Frenzel (SPD) kritisierte, dass CDU, Grüne und FDP 2018 einen SPD-Antrag zum Kauf des Landesgrundstücks abgelehnt hatten. Dadurch sei der Stadt ein Millionenschaden entstanden, weil die Grundstückspreise seitdem massiv gestiegen seien. Das Land wolle einen möglichst hohen Preis erzielen, und Köln habe das Nachsehen. „Es wird schwer, auf teurem Grund bezahlbare Wohnungen zu bauen“.

Beim Thema Max-Becker-Areal in Ehrenfeld, das der Projektentwickler Pandion gekauft hat (wir berichteten), kritisierte Frenzel, es dürfe nicht sein dass die Stadtverwaltung mehr als ein Jahr mit einem Investor über das Gelände verhandele, ohne dass die Ratsgremien darüber informiert würden. Niklas Kienitz (CDU) wies diese Darstellung als „reine Wahlkampfrhetorik“ und „durchschaubares taktisches Manöver“ zurück. Die SPD sei sehr wohl rechtzeitig über die Gespräche informiert worden.

Keinen Beschluss fasste der Ausschuss zur geplanten Wasserski-Anlage am Rather See – die Grünen meldeten erneut Beratungsbedarf an. (fu)

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