Performative Rundgänge durch die Historie zur Erhaltung der Zukunft.
Wie kann man die Vergangenheit als ehemalige Zukunft fassen um Aussagen über Wahrscheinlichkeiten, Möglichkeiten und Gestaltung aktueller Zukunft zu filtern? Warum sind die meisten von Menschen erhofften und erdachten Zukünfte nicht eingetreten?
Im Rahmen des Zeitspiralfedern Festivals sind Experten aus den Bereichen Stadtentwicklung, Denkmalschutz, Kunst, Kultur und Philosophie sowie Bildung aufgefordert aus ihrer jeweiligen Perspektive diese Fragen zu beleuchten.
Die Vertreter der einzelnen Disziplinen werden in inszenierten Stadtspaziergängen ihren persönlichen Fokus und ihren Blick auf die Stadt von heute und den darunterliegenden Erinnerungen und Spuren der Vergangenheit offenlegen. Durch die individuell und unabhängig voneinander eingeschlagenen Pfade entstehen Bodenmuster, die wie Kreise und Zirkel den Stadtraum bespielen.
Diese parallel verlaufenden und ineinander verflochtenen Choreografien dehnen sich wie Fäden in den Stadtraum aus, um in ein Tableau Vivant, eine performative Installation zu münden. Hierbei wird das Stadtkunstprojekt Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste zum zentralen Treffpunkt und Austragungsort aber auch zur Experimentierfläche für neue Formen des Zusammenlebens, Arbeitens, Gestaltens oder Konsumierens.
- Do, 27.09./ 18:00
- Der Stadtparcours mit Prof. Dr. Walter Buschmann (Eintritt 12€/8€ ermäßigt)
- So, 07.10./ 15:00
- Der Stadtparcours mit Prof. Dr. Christof Breidenich (Eintritt 12€/8€ ermäßigt)
- Fr, 12.10./ 17:00
- Der Stadtparcours (Eintritt 12€/8€ ermäßigt)
raum13 Zeitspiralfedern Festival
Do, 27.09./ 18:00
Der Stadt – Parcours mit Prof. Dr. Walter Buschmann entlang dem Herzen der Via Industrialis.
Treffpunkt: Deutzer Bahnhof, Ottoplatz vor der Motoren – Plastik
Weg: Deutzer Bahnhof – Designpost – KHD Hochhaus – Deutz-Mülheimer Straße – Ende im Hof des Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste (ehemals Gasmotorenfabrik Deutz)
Dauer: ca. 1,5h, bitte bequeme Kleidung und Schuhe.
Sonntag 7.10. / 15 Uhr
Stadt-Parcours der Wissenswürdigkeiten – Ästhetik als Kulturtechnik des Retro-Futurismus
von und mit Prof. Dr. Christof Breidenich
An markanten Stellen der Kölner Innenstadt wird das Konzept der Rekonstruktion von Geschichte zur Vergegenwärtigung der Vergangenheit als offensichtliche Kulturtechnik dargestellt. Beispielsweise die Ausstellung von Ruinen (Alt St. Alban), die Unmittelbarkeit von Machtkalkülen (Nord-Süd-Fahrt, Hohenzollernbrücke), der Erfolgsfaktor Kontrafakt (Hl. Ursula), die chronologische Ge-Schichtung (Dionysosmosaik, Baptisterium) oder die Selbstverständnismechaniken kollektiver Eliten (Museum für Angewandte Kunst) zeigen und zeugen von einer Vergangenheit – die wenn als ehemalige Zukunft gelesen – Aussagen über die Gestaltung aktueller Zukunft ermöglicht. Warum sind die meisten von Menschen erhofften und erdachten Zukünfte nicht eingetreten?
Eine bewusste und geübte ästhetische Praxis Lebenswirklichkeiten, wie z.B. die Stadt mit ihren gewachsenen Strukturen als Kultur-, Konsum-, Sozial-, Arbeits-, Verkehrs- oder Spiritualraum zu interpretieren führt zu verblüffenden Erkenntnissen: Werden Nachkriegsbausünden, Kaufhäuser, Kirchen, Denkmäler oder Straßen als Design im Sinne einer bewussten Gestaltungsabsicht gelesen, dann eröffnen sich neue Blicke jenseits etablierter kunsthistorischer Formate. Denn dann tritt die Notwendigkeit zutage Vergangenes und Gegenwärtiges in einen Zusammenhang daraus resultierenden wahrscheinlichen Zukunft zu bringen.
Treffpunkt: Brunnen vor der Oper auf dem Offenbachplatz
Dauer: 2 Stunden