KÖLN TANZT

Begeistert von „Köln tanzt“ -Noch nie hat sich die Kölner Tanzszene so vielfältig dargestellt wie jetzt in den „Spichern Höfen“// Kölner Stadtanzeiger, von Susanne Hengesbach – 15.05.2009

Noch nie hat sich die Kölner Tanzszene so vielfältig dargestellt wie jetzt in den „Spichern Höfen“. 290 Laien und professionelle Tänzer zeigten die ganze Bandbreite der Szene. KÖLN – Kompetenz und Chaos ist eine Verbindung, die nicht zwangsläufig Gutes erahnen lässt. Am Donnerstag in den „Spichern Höfen“ hatte die Kombination jedoch so viel Charme, dass man gerne über organisatorische Schwächen hinwegsah und nur zu dem Schluss kommen konnte, den Professor Elmar Buck, Direktor des Instituts für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, und andere Gäste bei „Köln tanzt“ zogen: „Großartig!“ „Großartig“ lautete auch das Urteil von Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes sowie von Marc Günther, dem ehemaligen Kölner Schauspielintendanten. Letzterer war eigens aus Frankfurt angereist, um ein Bild von der Kölner Tanzszene zu bekommen, wie es in der Vielschichtigkeit wohl noch nie zu erleben war. Etwa 290 Personen im Alter zwischen vier und 80 Jahren – Laien ebenso wie Profis demonstrierten während einer halben Nacht so ziemlich alle Bewegungsvarianten und nonverbalen Ausdrucksformen, zu der ein Körper fähig sein kann: Quickstep, Streetdance, Flamenco, Bauchtanz, Modern Dance, Bewegungstheater, Hip Hop und Volkstanz. Selbst diejenigen, die Gardetanz außerhalb der fünften Jahreszeit gewöhnungsbedürftig finden, verfolgten begeistert, wie Nadine Schramm, ihres Zeichens „Kajütenmäuschen“ beim Tanzcorps „Die Original Matrosen vom Müllemer Böötche“ von ihren Kollegen um geschätzte viereinhalb Meter in Richtung Saaldecke geworfen wurde. Während Kommandant Max Wiest eingestand, „es ist für uns ungewohnt außerhalb der Session“, genossen die sechs im Wesentlichen Federschmuck tragenden Mitglieder der „Maria Christina Ferreira Company“ den begeisterten Applaus, den sie für ihre „Samba Brazil“- Darbietung erhielten. „Wir wollen das ganze Potenzial des Tanzes in unserer Stadt sichtbar und erlebbar machen“, so die Idee von Choreografin Anja Kolacek für das Projekt, das in Köln den Auftakt des „NRW-Tanzfestivals 09“ markierte. Kulturdezernent Georg Quander lobte das „experimentierfreudige Konzept“ und den „wunderbaren Ort“ für dieses Stadtkunstprojekt, das von „Raum13 Theater Fraktion Köln“ zusammen mit den „Spichern Höfen“ organisiert worden war. Zugleich äußerte Quander sich „zuversichtlich, dass wir noch in diesem Jahr mit dem Ausbau des geplanten Kölner Tanzhauses beginnen können.“ Nach seiner Vorstellung soll es in Mülheim in Palladium-Nähe angesiedelt werden.

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