JETZT IST ZEIT

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Theater lebt vom Experiment Undenkbares zu denken, nicht Machbares zu machen und Unsichtbares sichtbar zu machen. 

raum13 eröffnet Ihnen in diesem Internetauftritt einen Einblick in seine differenzierte Herangehensweise an die Themen Theater, Kunst und Kultur. In einer für sie eigenen Weise zeigen Anja Kolacek & Marc Leßle, wie sie arbeiten, wie sie die Zukunft sehen und was sie in der Vergangenheit bereits erreicht haben.

RAUM13 PRESSESTIMMEN 

RAUM13 VIDEOTRAILER 

  • Auswahl bisheriger Auszeichnungen:
  • Herausragende Leistung zur aktuellen Entwicklung des Tanzes | Deutsche Bühne 2011
  • raum13 unter den10 wichtigsten Projekten der BRD | Goethe Institut 2014
  • Nennung als zukunftsweisende Initiative | Kölner Kultrrat 2018
  • Ausgezeichnet mit dem Kurt-Hackenberg-Preis 2013
  • Nominiert für den Theaterpreis 2013
  • Nominiert für den Kurt-Hackenberg-Preis 2015
  • Nominiert für den Kurt-Hackenberg-Preis 2018

Als Akteur im Schnittfeld zwischen Kunst und Stadtgesellschaft arbeitet die raum13 gGmbH an der Produktion von Zwischen-Räumen als Begegnungsräume, die nicht nur Schichten der Vergangenheit zum Vorschein bringen, sondern auch eine ebenfalls vielschichtige Stadt-Utopie skizzenhaft gestalten. Auf Stadt bezogen, bieten Zwischen-Räume Antworten auf die Frage, wie wir gemeinsam leben wollen. Konkrete Fragestellungen, die mit künstlerischen Herangehensweisen neu beleuchtet werden, reichen von der Zukunft von Mobilität und Arbeit hin zu der Schaffung neuer Bildungs- und Wohnlandschaften.

I. Ausgangssituation und Rückblick auf Erreichtes 

II. Gegenwart: LAB 1869 Zukunftswerk Stadt

III. Ausblick: Quartiersentwicklung 

I. Ausgangssituation und Rückblick auf Erreichtes 

raum13 wurde 2007 von Anja Kolacek (Theaterregisseurin, Kulturmanagerin und Projektentwicklerin) und Marc Leßle (Bühnen-und Lichtbildner, Objektkünstler und Projektentwickler) gegründet. Seit 2011 ist raum13 eine gemeinnützige GmbH. raum13 setzt sich mit brisanten stadtgesellschaftlichen Themen auseinander.

Am 18. Juni 2011 eröffneten raum13 Anja Kolacek und Marc Leßle das Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste (DZSK). Das DZSK ist ein lebhaftes Stadtkunstprojekt im rechtsrheinischen Köln, oszielierend zwischen Stadtgeschichte und Stadtentwicklung. Durch künstlerische Recherchearbeiten am historischen Bezugsort der ersten Gasmotorenfabrik der Welt / Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) werden Spuren und Schichten gestriger Epochen allmählich freigelegt und in Gegenwarts- und Zukunftsszenarien verwoben - sei es post-industriell, gesellschaftlich/zivilisatorisch oder poetisch. Aus dieser Kraft schöpfend, werden Möglichkeitsräume und konkrete Utopien erprobt.

So ist es folgerichtig, dass raum13 derzeit aktiv an der Neuentwicklung des entstehenden Otto-Langen-Quartiers beteiligt ist, dessen Epizentrum der ehemalige KHD-Weltkonzern bildet (Wiege des Ottomotors und Ausgangspunkt der modernen Auto-Mobilität). 

– Was wir erreicht haben –

Als Gedächtnis und Experte für die Ortsgeschichte im Kern des Otto und Langen-Quartiers konnte dank der Initiative von raum13 die einstige Wichtigkeit der KHD-Zentrale wiederentdeckt und somit ein reichhaltiges Archivmaterial freigelegt als auch Erinnerungen der ehemaligen Mitarbeiter in Ton- und Videoaufnahmen für die Nachwelt festgehalten werden. 

Seit der Eröffnung des Deutzer Zentralwerks der Schönen Künste am 18. Juni 2011 mit der Premiere der Tanztheaterproduktion „Tretet ein, denn auch hier sind Götter“  wurden auf dem Gelände der ehemaligen KHD-Werke bis zum heutigen Tag insgesamt 53 spartenübergreifende Uraufführungen mit nationalen wie internationalen Künstler:innen und Kulturschaffenden an den Schnittstellen zwischen Tanz, Performance/Installation, Theater, Musik, Fotografie, Architektur und Bildender Kunst realisiert, die in einzigartiger Weise die Historie sowie das Wirken und Werken der Arbeiter, Betriebsräte, Vorstände und Funktionäre als auch deren ehemaliger Räumlichkeiten in die künstlerische Arbeit mitaufnimmt und darauf basierend Projekte erschafft, die sich mit aktuellen Fragen der Gegenwart auseinandersetzen und Zukunftsskizzen aufzeigen.

Bis dato haben 95.000 Besucher für künstlerische Projekte/Kooperationsprojekte und Führungen das Gelände der ehemaligen KHD-Werke und das Areal Mülheim Süd besucht und besichtigt. Das große Interesse an Veranstaltungen auf dem Gelände sowie dessen einzigartige Bedeutung für die Industriegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts lässt darauf schließen, dass ein ebenso großes Interesse an der Zukunft des Quartiers besteht.  

Größen der deutschen Musikszene wie FM Einheit, ehemaliger Schlagzeuger bei den Einstürzenden Neubauten, als auch Faust-Gründer und künstlerischer Leiter des Klangbadfestivals Hans-Joachim Irmler sind seit September 2012 regelmäßige Gäste und Kooperationspartner für Projekte im Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste.

Renommierte Regisseure wie z.B.Götz-Friedrich Preisträger Benjamin Schad, der eine eigene Fassung des Stücks „Träume“ von Günter Eich für das Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste entwickelte und mit dieser Produktion für den Kölner Theaterpreis 2012 nominiert wurde zählt zu den Freunden des Hauses. Von der Presse wurde die Produktion als Inszenierung des Monats gefeiert.

Etablierte Festivals wie das Acht Brücken Köln oder das Internationale Literaturfestival Berlin suchten die Kooperation und richteten ihre Programme nach der inhaltlichen Ausrichtung des Deutzer Zentralwerks der Schönen Künste.

raum13 Stadtkunstprojekte wie „alles was tanzt“mit über 300 Choreografen und Tänzern aus u.a. Deutschland, den USA, Polen, Spanien, Griechenland, Frankreich, Argentinien, den Niederlanden haben dazu beigetragen einen Querschnitt der hochkarätig besetzten nationalen wie internationalen Tanzlandschaft nach Köln zu holen, um damit Vernetzung, den künstlerischen Austausch und die Wahrnehmung der Stadt Köln als Ort des Tanzes zu fördern. Insgesamt boten in diesem Rahmen 34 Projekte ein innovatives und vielschichtiges Programm, das von über 1000 Besuchern begeistert aufgenommen wurde„alles was tanzt“ wurde als HERAUSRAGENDER BEITRAG ZUR AKTUELLEN ENTWICKLUNG DES TANZES von der DEUTSCHEN BÜHNE gefeiert.

Künstlerisch fokussiert auf die Umwandlung des über Jahre hinweg brachliegenden KHD-Werksgeländes entstand mit Schönheit der Vergänglichkeit #3-1 (2012-2015), eine Trilogie die die Zeit von der Gegenwart bis in das Gründungsjahr der Motorenwerke bereist und somit 150 Jahre Industrialisierungund deren Folgen thematisch behandelt. Hier begann im 19. Jh. die Weltmotorisierung und damit auch das uns prägende Erdölzeitalter, heute stehen wir am Ende dessen. Im Laufe des Projektes kommunizierten Generationen mit den Besuchern: ehemalige Mitarbeiter des ehemaligen Weltkonzerns, die Architektur der Gebäude, die hinterlassenen Einrichtungsgegenstände, sowie Akten, Briefumschläge, Fotos von Betriebsratswahlen und vieles mehr. 2013 wurde das Projekt Schönheit der Vergänglichkeit mit dem Kurt-Hackenberg-Preis für Poltisches Theater ausgezeichnet und für den Kölner Theaterpreis nominiert. 

Künstlerisch in die Zukunft zielt das Anschlussprojekt Das Land Utopia #1-3 (2015-2018) darauf ab, aus den in den letzten Jahren immer wieder aufgeworfenen Fragen und Antworten Visionen zu formulieren, deren Inhalte sich an den heute gegebenen als auch weiterhin zu generierenden gesellschaftlichen Fragen und Aufgaben orientieren, sich aber auch historisch-politisch reflexiv den zukünftigen Anforderungen zuwendet. Wie wäre es, wenn die Großstadt als "Das Land Utopia" diskutiert werden würde? Wie möchten wir leben, arbeiten, alt werden und unsere Kinder aufwachsen sehen? Wem gehört die Stadt? Muss die Kunst, müssen die Künstler sich einmischen oder sind sie nur immer einer der ersten Schritte zur Gentrifizierung unseres Stadtraums? Welche Rolle spielt raum13? Mit einer Nominierung rückte der renommierte Kölner Kulturrat im Frühjahr 2018 die künstlerische Scherpunktsetzung "Das Land Utopia als zukunftsweisende und herausragende Initiative ins Scheinwerferlicht. Eine weitere Ehre wurde zu Teil mit der Nominierung zum Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater. 

Auch die Presse reagierte mit großer Aufmerksamkeit. Seit der Eröffnung konnten mehr als 170 Pressestimmen in Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen verzeichnet werden. 

Eine besondere Ehrung erfolgte bereits im Jahr 2014, als das Goethe-Institut raum13 auf die Liste der 10 interessantesten deutscher Kulturprojekte in ehemaligen Industriegebäuden setzte. Auf dieser Liste sind noch u.a. so bekannte Institutionen wie die Muffathallen München, das Radialsystem V Berlin, die Kulturbrauerei Berlin und die Zeche Carl Essen.

raum13 hat nicht nur Begegnungen ermöglicht und Energien freigemacht, sondern mit kreativen Ideen und künstlerischen Aktionen wichtige Impulse zur Weiterentwicklung der Künste und der Stadtentwicklung gesetzt. Zahlreiche Nachfolgeprojekte und Kollaborationsprojekte sind nachhaltig daraus hervorgegangen und bereichern seither die Kulturlandschaft weit über Köln hinaus.  

raum13 ist Motor für zukunftsweisende Entwicklungen und initiiert Diskussionen zwischen Wirtschaft, Kunst, Politik und Stadtentwicklung. 

Mit dem Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste ist eine Vision in die Realität umgesetzt und innovative Landschaften in Form von Denk-Erinnerungs-Frei und Spielräumen entstanden und somit konnte prozessorientiert durch künstlerische Einzelprojekte ein Kollektives - Gesamtkunstwerk an der Schnittstelle von Stadtgeschichte und zukunftsweisender Stadtentwicklung erschaffen werden. Unter anderem wurde der Bedarf, die Wünsche und Forderungen für einen transdisziplinären und zukunftsfähigien Kulturort des 21. Jahrhunderts über den Zeitraum von elf Jahren an etwas Konkretem und nicht an einem Phantom festgemacht, und somit wurde für die Stadt Köln eine Blaupause und Machbarkeitsstudie für ein „Quartier der Künste“ erstellt: Ein Reallabor 1869: Zukunftswerk Stadt. 

Was als kurzfristige Zwischennutzung begann, ist inzwischen eine etablierte Kulturinstitution in Köln mit überregionaler Ausstrahlung.

Fördergelder aus den Kulturetats von Stadt Köln (Rubrik „Institutionelle Förderung“ ) und dem Land NRW sowie der RheinEnergie Stiftung Kultur, dem Fonds SozioKultur und dem Landschaftsverband Rheinland ermöglichen eine derart einzigartige Transformation.

II. Gegenwart: LAB 1869 Zukunftswerk Stadt 

Im Hinblick auf die Zukunft unseres Quartiers führt die raum13 gGmbH seit 2016 Gespräche mit Akteuren aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Nach einer Petition ist es uns gelungen, Einblicke in die aktuellen Planungsprozesse zu erhalten. Außerdem konnten wir für die Idee einer gemeinwohlorientierten Quartiersplanung mehrere Akteure, darunter drei Stiftungen, sensibilisieren. Nun beabsichtigte im Frühjahr 2018 die landeseigene Einrichtung NRW.Urban überraschenderweise, die eigenen Flächen kurzfristig zu veräußern. 

Im Rahmen des vierwöchigen Projekts LAB 1869 Zukunftswerk Stadt (Mai/Juni 2018) mit 52 involvierten Experten aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Architektur und Stadtplanung sowie engagierten und interessierten Bürgern und Besuchern wurde in einem transdisziplinären Werkstattformat die Gestaltung des zukünftigen Otto und Langen- Quartiers diskutiert und mit künstlerischen Herangehensweisen neu beleuchtet. Die transdisziplinären Ergebnisse dieses Laboratoriums wurden in einer sechswöchigen Internationalen Sommerwerkstatt ICH BIN IHR künstlerisch transformiert und in dem dreiwöchigen Festival URAUFFÜHRUNG:ZEITSPIRALFEDERN (September/Oktober 2018) als ein sinnlich erfahrbares Ereignis präsentiert. 

Die Frage „Wie wir in Zukunft gemeinsam leben wollen?“ führte im Rahmen des Projekts zu verschiedenartigen konkreten Antworten und Beispielen mit Vorbildcharakter für die Entwicklung des zukünftigen Otto und Langen-Quartiers. Zu nennen sind hier z.B. Exrotaprint in Berlin, die Samtweberei in Krefeld oder das Obdachlosenprojekt in Köln.

So konnten mit den beteiligten Experten, u.a. Andreas Schmitz, Investor und Geschäftsführer des Kölner Quartiers am Hafen und den Architekten Christian Schaller und Bodo Marciniak auch wichtige Kooperationspartner für die weitere Planung und Entwicklung des Stadtquartiers gewonnen werden, die über umfassende und Jahrzehnte lange praktische Erfahrungen in der Umgestaltung bestehender Gebäudekomplexe verfügen.

Ebenfalls unter den geladenen Experten war Barbara Förster, Leiterin des Kulturamts der Stadt Köln, Kulturamtsreferent der Stadt Köln a.D. Dr. Winfried Gellner sowie Prof. Dr. h.c. Hans-Joachim Gehrke, Althistoriker der Universität Freiburg und ehemaliger Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts, der als Resümee seiner Beteiligung sagt: 

„Das LAB 1869 – Zukunftswerk Stadt zeigt exemplarisch, wie Partizipation erreicht und gefördert werden kann. Hier geht es um einen Raum in der Nähe, den man zu einem Raum der Nähe umgestalten kann. Und da es um Gestaltung geht, kommt in diesem Projekt der Kunst eine besondere Rolle zu, ganz zu Recht: Kunst setzt Partizipation voraus und fördert sie damit auf besondere Weise.“

Einen wertvollen Beitrag leistete Ralf Leppin der das Genossenschaftsmodell der Indianersiedlung in Köln vorstellte. Ein Finanzierungsmodell was in der Kunst und Kultur ein interessantes Vorbild sein könnte.

Ein vielfältiges Zusammenleben mit polydimensionalen Räumen, die verschiedenartige Antworten auf derzeit brisante stadtgesellschaftliche Fragen ermöglichen, kann unserer Ansicht nach nur erreicht werden, wenn die unterschiedlichsten Perspektivenaus Kunst, u.a. vertreten durch Prof. Dr. Christof Breidenich, Multimedia-Performancekünstler und Professor für Mediendesign an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation, aus der Denkmalpflege, vertreten durch Prof. Dr. Walter Buschmann (RWTH Aachen), aus der Kreativwirtschaft, vertreten durch die Projekte der Kölner KulturPaten e.V. und Jack in the Box e.V., aus soziokultuerellen Projektenu.a. vertreten durch Jutta Pöstges(KAT18) oder Linda Rennings (Heimatlos in Köln e.V.) alsauch die Landesinitiative StadtBauKulturNRW, vertreten durch Dr. Hanna Hinrichs, an der Quartiersentwicklung beteiligt werden. 

Hervorheben möchten wir ebenfalls den durch das LAB 1869 entstandenen Kontakt zu der Stiftung trias, die ihre weitere Unterstützung in der Quartiersplanung und -entwicklung ebenso zugesagt hat wie Startklar.projekt.kommunikation, ein Spezialist in der Projektgestaltung und der strategischen Projektentwicklung an der Schnittstelle von Stadterneuerung, Stadt- und Regionalentwicklung. 

Aufbauend auf diesem wertvollen und erfahrenen Netzwerk aus Experten und Unterstützern und den letzten sieben Jahren inhaltlicher und organisatorischer Arbeit ist die raum13 gGmbH bestrebt mittels der Mit- und Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger, einer Entwicklung aus dem Bestand, Nutzungsmischung, kultureller Vielfalt und sozialer Integration weiter an einer konkreten Umsetzung in einen gemeinwohlorientierten Stadtteil zu arbeiten.

  

III. Ausblick: Quartiersentwicklungsplanung

  1. Philosophie und übergeordnetes Ziel

KUNST & QUARTIER

In unserer Hypermoderne werden Fragestellungen wieder aufgegriffen, die seit der Geburt der Moderne eine entscheidende Rolle spielten: Beschleunigung und Mobilität, Industrialisierung von der Proto-Industrie über die Industrie 1.0 und Kolonialisierung, bis zur heutigen 4.0. und Globalisierung, entstehende bzw. verfallende Produktions- und Arbeitsformen (und damit einhergehende soziale Institutionen), neue Wohn- und Arbeitsorte, Stadt als Zufluchtsort, Hoffnungs- und Möglichkeitsraum. Heute wie vor mehr als 150 Jahren erfordern diese Fragestellungen einen neuen Blick und den Mut, Situationen, Experimente und andere Räume, bzw. Landschaften zu erschaffen.

Köln als eine der ältesten und größten Kulturstädte in Deutschland, im Zentrum Mitteleuropas und in direktem kulturellen und wirtschaftlichen Wettbewerb mit anderen großen Städten in Rhein/Ruhr, Benelux, u.a., hat die einzigartige Chance auf dem Gelände der ersten Gasmotorenfabrik der Welt ein Reallabor 1869 Zukunftswerk Stadt zu entwickeln dass sich aus der innovativen Erinnerung speist und mit dem auf uns übertragenen Mut der damaligen Gründer überregional in Erscheinung tritt und zur kulturellen Daseinsvorsorge erheblich beiträgt. 

Gleichberechtigte Akteure aus Kunst, Design, Architektur, Stadtgeschichte und Geisteswissenschaften sollen eine entscheidende Frage aus verschiedenen Blickwinkeln offen betrachten: Nämlich die Frage, wie wir in Zukunft gemeinsam leben wollen. Auf das Bauprojekt Quartier bezogen, soll hierbei bewusst auf gängige Methoden, Gewohnheiten oder Denk-Einheiten aus dem Bereich Stadtplanung und –Entwicklung verzichtet werden. 

Auf einer Linie mit dem Fluchtpunkt Stadt befindet sich der Baustein Quartier. Statt Isotopen oder monokultureller (Nicht-)Orte, die für eindimensionale Persönlichkeiten einprägsam sind, sollen polydimensionale Räume entstehen, die ein vielfältiges Zusammenleben als auch verschiedenartige Antworten auf derzeit brisante stadtgesellschaftliche Fragen ermöglichen.

Die gegenwärtig wichtigsten Aufgaben:

  • Wohnen / Arbeit 
  • Mobilität / Umwelt 
  • Diversität / Inklusion
  • Beteiligung / Demokratie

Allen diesen Aufgaben liegt ein Wert – liegen unsere gemeinsamen Werte zu Grunde, unsere gemeinsame Kultur, auf der alle unsere gesellschaftlichen Verabredungen basieren, unsere freiheitlich demokratische Grundordnung. Über Generationen erkämpft und ausgehandelt ist es nur Folgerichtig wenn wir diesen universellen Geist in unsere gesellschaftspolitischen Überlegungen mit einbeziehen.

In der antiken demokratischen Stadt gab es drei wichtige gesellschaftliche Plätze, die Agora (römisch Forum), den spirituell – politischen Tempel und das Theater. 

  • Die Agora, der Platz der Verhandlung, der Debatte, des Gerichts.
  • Der Tempel als spiritueller Ort aber auch politisch Gesetzgebend, da noch nicht säkular.
  • Das Theater als Raum der gesellschaftlichen partizipativen Auseinandersetzung, der Erprobung ohne Reue. Ein Versuchslabor – Ein Spielraum.

Auf heute übersetzt wäre die erste Gasmotorenfabrik Deutz, das jetzige Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste (Kunst = altgri. Techne)  und das zukünftige Otto und Langen – Quartier, das Theater (Kunst = das schöpferische Gestalten aus den verschiedensten Materialien oder mit den Mitteln der Sprache und der Töne in der direkten Auseinandersetzung mit der Natur und der Welt). 

DAS THEATERQUARTIER

Die Kunst in unserer pluralistischen Wertegemeinschaft muss in Zeiten von aufstrebendem Autokratismus, von Fehlinformationen auf allen Kanälen, der Überforderung von Politik und Verwaltung und nicht zuletzt der bürgerlichen Mitte, des sogenannten Bildungsbürgertums    ihr Verhältnis zur Gesellschaft neu überdenken. Wir müssen an der Auflösung des „autonomen" Territoriums der Kunst arbeiten. Massenproduktion und -Konsum und die Massenkommunikation machen die Egozentrik des modernen Künstlerbildes fragwürdig. Die spontanen Gesten unserer abstrakten Spiegelung des Tatsächlichen wird zur offiziellen westlichen Ideologie der Freiheit. Die scheinbar wertfreie Kunst ist zu einer Kulisse der bürgerlichen Gesellschaft heruntergekommen und verliert dadurch an Glaubwürdigkeit. Das Theater und die Museen müssen wieder zu den Menschen und nicht wie in der modernen Kleinteiligkeit und Arbeitsteilung Orte im Zentrum der Stadt besetzen. Die Stadt als Kunstwerk begreifen und das Urbane als die Begegnung darin. Querdenken, anders denken und die Diversität universell zu begreifen, das wird die Kunst des 21.Jhd. sein. Das Theater als ein gesellschaftliches Reallabor.

ZIEL

ist ein Reallabor 1869 Zukunftswerk Stadt, das sich aus der Kraft der Kunst stetig neu entwickelt und in der das menschliche Miteinander Mittelpunkt und Maßstab bildet:

  • als Erinnerungslandschaft/parcours der Kölner Industriegeschichte und Gegenwart
  • als gleichzeitige Bildungslandschaft um die daraus aufkommenden Diskussionen und Debatten aufzunehmen und Generationen- und Schubladenübergreifend zu bearbeiten.
  • als Spiel- und Zwischenraum in allen Assoziationen.
  • als Denklandschaft und Freiraum für inspirierte, mutige Unternehmungen und Initiativen. 

ENTSTANDEN IST EIN UMFASSENDER VORSCHLAG ZUR QUARTIERSENTWICKLUNG