LAB 1869 Zukunfts Werk Stadt
(Zukunftswerkstätten 2018–2022)

Im Hinblick auf die Zukunft des Otto-&-Langen-Quartiers führt die raum13 gGmbH seit 2016 Gespräche mit Akteuren aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Nach einer Petition ist es uns gelungen, Einblicke in die aktuellen Planungsprozesse zu erhalten. Außerdem konnten wir für die Idee einer gemeinwohlorientierten Quartiersplanung mehrere Akteure, darunter drei Stiftungen, sensibilisieren. Nun beabsichtigte im Frühjahr 2018 die landeseigene Einrichtung NRW.Urban überraschenderweise, die eigenen Flächen kurzfristig zu veräußern.

Im Rahmen des Projekts LAB 1869 Zukunfts Werk Stadt (2018–2021) mit 143 involvierten Expert:innen aus den Bereichen Kunst, Design, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Architektur und Stadtplanung sowie 283 öffentliche Veranstaltungen für und mit engagierten und interessierten Bürger:innen und Besucher:innen wurde in einem transdisziplinären Werkstattformat die Gestaltung des zukünftigen Otto-&-Langen-Quartiers diskutiert und mit künstlerischen Herangehensweisen neu beleuchtet. Die transdisziplinären Ergebnisse dieses Laboratoriums wurden in Internationalen Sommerwerkstätten künstlerisch transformiert und in dem Festival Zeitspiralfedern als ein sinnlich erfahrbares Ereignis präsentiert. Die Frage »Wie wir in Zukunft gemeinsam leben wollen?« führte im Rahmen des Projekts zu verschiedenartigen konkreten Antworten und Beispielen mit Vorbildcharakter für die Entwicklung des zukünftigen Otto-&-Langen-Quartiers. Zu nennen sind hier z.B. Exrotaprint in Berlin, Fritz 23 Berlin, Utopiastadt Wuppertal oder die Samtweberei in Krefeld. So konnten mit den beteiligten Experten, u.a. Andreas Schmitz, Investor und Geschäftsführer des Kölner Quartiers am Hafen und den Architekten Christian Schaller und Matthias Schlimpert auch wichtige Kooperationspartner für die weitere Planung und Entwicklung des Stadtquartiers gewonnen werden, die über umfassende und Jahrzehnte lange praktische Erfahrungen in der Umgestaltung bestehender Gebäudekomplexe verfügen. Ebenfalls unter den geladenen Experten war Barbara Förster, Leiterin des Kulturamts der Stadt Köln, Kulturamtsreferent der Stadt Köln a.D. Dr. Winfried Gellner sowie Prof. Dr. h.c. Hans-Joachim Gehrke, Althistoriker der Universität Freiburg und ehemaliger Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts, der als Resümee seiner Beteiligung sagt: »Das LAB 1869 – Zukunftswerk Stadt zeigt exemplarisch, wie Partizipation erreicht und gefördert werden kann. Hier geht es um einen Raum in der Nähe, den man zu einem Raum der Nähe umgestalten kann. Und da es um Gestaltung geht, kommt in diesem Projekt der Kunst eine besondere Rolle zu, ganz zu Recht: Kunst setzt Partizipation voraus und fördert sie damit auf besondere Weise.« Einen wertvollen Beitrag leistete Ralf Leppin, der das Genossenschaftsmodell der Indianersiedlung in Köln vorstellte. Ein Finanzierungsmodell was in der Kunst und Kultur ein interessantes Vorbild sein könnte.

Ein vielfältiges Zusammenleben mit polydimensionalen Räumen, die verschiedenartige Antworten auf derzeit brisante stadtgesellschaftliche Fragen ermöglichen, kann unserer Ansicht nach nur erreicht werden, wenn die unterschiedlichsten Perspektivenaus Kunst, u.a. vertreten durch Prof. Dr. Christof Breidenich, Multimedia-Performancekünstler und Professor für Mediendesign an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation, aus der Denkmalpflege, vertreten durch Prof. Dr. Walter Buschmann (RWTH Aachen), aus der Kreativwirtschaft, vertreten durch die Projekte der Kölner KulturPaten e.V. und Jack in the Box e.V., aus soziokultuerellen Projektenu.a. vertreten durch Jutta Pöstges (KAT18) oder Linda Rennings (Heimatlos in Köln e.V.) als auch die Landesinitiative StadtBauKulturNRW, vertreten durch Dr. Hanna Hinrichs, an der Quartiersentwicklung beteiligt werden.

Hervorheben möchten wir ebenfalls den durch das LAB 1869 entstandenen Kontakt zu Prof. Dr. Uwe Schneidewind ehemaliger Leiter des Wuppertalinstituts und derzeitiger Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal. »Bei den vor uns liegenden großen globalen Herausforderungen geht es im Kern um einen kulturellen Wandel. Es bedarf einer neuen Form von Zivilisationskultur, die vorgelebt werden muss. Und wo wäre ein solches Projekt besser aufgehoben als in einer Stadt, die seit 2000 Jahren kultureller Akzentgeber in Deutschland und in Zentraleuropa ist. Wenn dieses Projekt einer kulturellen Transformation irgendwo hingehört, dann nach Köln. Darum ist es so wichtig, in einer Stadt wie Köln Räume im Sinne von »Reallaboren« zu schaffen, in denen eine solche neue Zivilisationskultur spürbar wird. Hier spielen Initiativen aus der Zivilgesellschaft, oft geprägt aus den künstlerischen und stadtplanerischen Milieus, eine wichtige Rolle. Sie können das Potenzial und die Kraft in einer Stadt wie Köln spürbar werden lassen, in neuer Form über die Gestaltung von Stadt nachzudenken. Es geht darum, aus dem klassischen kommunalen Kleinklein herauszutreten, in dem es immer wieder viele Gründe gibt, warum gerade etwas nicht geht, und zu einer Perspektive zu kommen, die den größeren Wurf denkt und daraus dann auch seine Kraft zieht. Dafür braucht es Orte, an denen eine solche Perspektive erfahrbar wird. Das Otto-&-Langen-Quartier zwischen Köln-Mülheim und Deutz ist ein solcher kraftvoller Ort an einer der letzten innenstadtnahen Entwicklungsflächen in herausragender Lage direkt am Mülheimer Hafen. raum13 hat in den letzten Jahren das Potenzial dieses Ortes sichtbar gemacht und vermittelt ein Gefühl dafür, warum ein solcher Ort ein Experimentierraum und ein prädestiniertes Reallabor für das Nachdenken über die Zukunft der Stadt Köln sein kann.

Wertvolle Beiträge in Erbbaurechtsfragen und gemeinwohlorrientierter Stadtentwicklung kamen durch die Stiftung trias und Startklar.projekt.kommunikation, ein Spezialist in der Projektgestaltung und der strategischen Projektentwicklung an der Schnittstelle von Stadterneuerung, Stadt- und Regionalentwicklung. Ebenso entwickelten Student:innen der RWTH Aachen oder der Macromedia Hochschule Zukunftsentwürfe für das Otto-&-Langen-Quartier.

Aufbauend auf diesem wertvollen und erfahrenen Netzwerk aus Expert:innen und Unterstützer:innen und den letzten 12 Jahren inhaltlicher und organisatorischer Arbeit ist die raum13 gGmbH bestrebt mittels der Mit- und Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger, einer Entwicklung aus dem Bestand, Nutzungsmischung, kultureller Vielfalt und sozialer Integration weiter an einer konkreten Umsetzung eines zukunftsfähigen Stadtteils zu arbeiten.

Mit dem Erwerb der ehemaligen KHD- Hauptverwaltung setzt die Stadt Köln ein deutliches Zeichen in Sachen Kunst und Stadtentwicklung.

Reallabor 1869
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